SARAJEVO
Bosnien und Herzegowina
24.06. – 22.8.2021
EVROVIZION.CROSSING SARAJEVO
HISTORIJSKI MUZEJ BOSNE I HERZEGOVINE
22.06.-22.08.2021
Zmaja od Bosne 5
71 000 Sarajevo
Bosnia and Herzegovina
https://muzej.ba/
EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES ist eine Ausstelllung des ifa - Institut für Auslandsbeziehungen und wird in Zusammenarbeit mit dem Historijski muzej Bosne i Hercegovine Hund mit der Unterstützung des Goethe-Instituts Bosnien and Herzegowina in Sarajevo präsentiert.
PROGRAMM 25.06. - 22.08.2021
Fr, 25.06.21 / 18:00 UHR
OPENING & PERFORMANCE You Have No Idea by Selma Selman
Sa, 26.06.21 / 18:00 UHR
ARTIST TALK / Künstler:innen: Igor Bošnjak, Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Henrike Naumann, Selma Selman and Adna Softić / Moderatorin: Kuratorin der Ausstellung Sanja Kojić Mladenov
Sa, 26.06.21 / 19:30 UHR .
PICKLE BAR / Jenea Mulšić und Merima Ključo / Musik-Performance
Do, 05.08.21 / 17:00 UHR
PICKLE BAR / Damir Imamović / Musik-Workshop
So, 15.08.21 / 18:00 UHR
PICKLE BAR / Bojan Stojčić / Performance
Sa, 21.08.21 / 20:00 UHR
FINISSAGE
Ivana Ivković / Performance MONUMENT: No one is Lost
Andan Softic / DJ Performance Slawendisko
FINISSAGE
Sat, 21.08.21, 08:00 P.M.
Ivana Ivković / Performance MONUMENT: No one is Lost
Performance MONUMENT: No One Is Lost is related to the context of the city of Sarajevo and the Museum of the revolution itself, turbulent historical and political events in these territories, radical times and huge changes of the 20th century which made Sarajevo a monument city.
FINISSAGE
Sa, 21.08.21 um 20:00 Uhr
Andan Softic / DJ Performance Slawendisko
Der Künstler Adnan Softić tritt an dem Abend mit seiner DJ Performance Slawendisko auf. Genres und Grenzen werden so lange überschrieben bis der Boden unter den Füssen zu einer Nebensächlichkeit wird.
FR, 25.06.2021, 18:00 UHR
ERÖFFNUNG &
PERFORMANCE VI NEMATE POJMA
SELMA SELMAN
In der Performance Vi nemate pojma wiederholt Selma Selman dreißig Minuten lang permanent den Satz „Du hast keine Ahnung“. Sie schreit bis zur Ohnmacht. Sie klagt an. Sie inszeniert sie die Performance in Form eines Mantras und verweist somit subtil auf die Diskriminierung der Minderheiten und den daraus resultierenden Umgang mit Demütigungen und Vorurteilen.
Die Arbeit hat jedoch nicht die Intention anzuklagen. Im Vordergrund steht vielmehr die Schaffung eines Bewusstseins für andere und fremde Lebensrealitäten. Selman nimmt ihre Herkunft und Lebensgeschichte als Ausgangspunkt, um auf Missstände und die Bildung von Stereotypen aufmerksam zu machen. Sie beleuchtet unter anderem die Stigmatisierung des Roma-Volkes allgemein, aber auch die Tradition der arrangierten Kinderehen und das traditionelle Frauenbild in der Gemeinschaft der Roma. Sowohl kollektive als auch individuelle Innen- und Außenwahrnehmungen werden in ihren Arbeiten thematisiert und sichtbar gemacht.
PICKLE BAR
Slavs and Tatars
Das Künstlerkollektiv Slavs and Tatars zeigt in der Ausstellung EVROVIZION die Arbeit Pickle Bar, eine slawische Interpretation der italienischen Aperitivo-Bar, die dazu einlädt, sich bei Eingelegtem und einem slawischen Aperitif in intimer und entspannter Atmosphäre auszutauschen und die Grenzen und Möglichkeiten von Sprachen auszuloten.
Im Rahmen der Ausstellung wird neben Pickle Bar auch das Residenzprogramm des Kollektivs realisiert. Beide Initiativen bieten eine Plattform der Kommunikation für die breite Öffentlichkeit, die über den institutionellen Rahmen der zeitgenössischen Kunst hinausgeht. Die Studios des Residenzprogramms und Pickle Bar sind im multikulturellen Berliner Viertel Moabit entstanden und spiegeln die Vielfalt und Heterogenität des Stadtteils wider. Durch die Integration von Pickle Bar in das Projekt EVROVIZION wird an jeder Station der Tourneeausstellung ein Raum des lokalen Austausches geschaffen. Für die Künstlerresidenz in Berlin werden darüber hinaus junge lokale Kulturschaffende im Vorfeld der Ausstellungseröffnungen in den jeweiligen Ländern ausgewählt. Während eines Zeitraumes von zwei Monaten haben diese die Möglichkeit, Projekte zu entwickeln, die im Rahmen von EVROVIZION präsentiert werden.
Aus Sarajevo, dem ersten Veranstaltungsort des Projektes EVROVIZION, wählten Slavs and Tatars und das ifa eine junge Soziologin und Feministin, Hana Ćurak, als Stipendiatin des Residenz-Mentoren-Programms. Während ihrer zweimonatigen Residency kuratierte und realisierte Ćurak in Zusammenarbeit mit dem Sarajevo-Künstler Bojan Stojči die Performance Soaking Wet in Berlin und co-kuratierte das gesamte Pickle Bar-Programm in Sarajevo, das bekannte lokale Künstler:innen präsentiert, die die Sprache als Diskurs und Affekt durch ihre Praktiken erkunden.
Jerusalem des Balkans
Sarajevo (Сарајево, سرای, Saray), die erste Station des Projektes EVROVIZION, gilt als Jerusalem des Balkans und ist die Hauptstadt und der Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, der Föderation von Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine/FBiH) und des Kantons Sarajevo.
Die multiethnische Stadt, in der 1914 das Attentat auf den Thronfolger von Österreich-Ungarn zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte und die während des Krieges in den 1990er-Jahren eine fast vierjährige Belagerung inmitten Europas erfuhr, entwickelte sich zum Sinnbild für den Zerfall Jugoslawiens. Trotz der Nachkriegstraumata, die Sarajevo bis heute durchlebt, hat sich die Stadt ihre multikulturelle Vielfalt bewahrt. Doch gerade hier stellt sich immer wieder die Frage nach einer europäischen Identität und dem Miteinander unterschiedlicher ethnischer Volksgruppen.
Rund hundert Jahre nach ihrer Gründung versammelte die Stadt in sich Menschen aller monotheistischen Religionen und sich aus diesen Religionen ableitenden Kulturen sowie eine Großzahl verschiedener Sprachen und in diesen Sprachen enthaltener Lebensformen. Sie wurde zu einem Mikrokosmos, zu einem Zentrum der Welt [...] Alles was in der Welt möglich ist, existiert in Sarajevo, in verkleinerter Form zwar, reduziert auf seinen Kern, aber es existiert, weil Sarajevo das Innenzentrum der Welt ist […] Vielleicht deshalb, weil Sarajevo, wie viele andere bosnische Städte, so völlig von der Außenwelt abgeschirmt und damit auf sich selbst und in sich selbst verwiesen ist, vielleicht deshalb, weil die Welt eine Stadt braucht, um darin wie in einer Kristallkugel in idealer Weise geborgen zu sein, vielleicht auch aus einem dritten Grund; ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß es so ist.
Karahasan, Dževad: Tagebuch der Aussiedlung. S.11*
PRESENTATION IN SARAJEVO
Historijski muzej Bosne i Hercegovine
Verantwortlich:
Elma Hašimbegović
Organisation:
Emina Čalija
Technisches Team:
Sanel Gluhović, Elvir Porić
AUSSTELLUNG EVROVIZION
ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Verantwortlich:
Ellen Strittmatter
Kuratorisches Team:
Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov
Organisation and Realisation:
Sabina Klemm
Team ifa:
Nina Bingel, Clea Laade, Laura Wünsche
Technisches Team:
Martin Edelmann, Manuel Reinartz, Carsten Tabel
Texte:
Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov, Clea Laade, Ellen Strittmatter
Übersetzung:
Adnan Arnautlija, Amina Badnjević-Bešić, Nathan Bailey, Greg Bond, Jeanette Mohr
Lektorat:
Nathan Bailey, Greg Bond, Jeanette Mohr
Video-Untertitel:
Adnan Arnautlija, Simone Kinateder, André Werner
Grafik Design:
Heimann + Schwantes, Berlin
heimannundschwantes.de
Kommunikation + Pressearbeit:
Purpel Key Agency
https://purplekey.ba/
WIR DANKEN
Rijad Ahmetović, Adnan Arnautlija, Hana Ćurak, Patricia Couvet, Amina Badnjević-Bešić, Nathan Bailey, Eric Bajramović, Robert Baramov, Frank Baumann, Alen Beširević, Nina Bingel, Greg Bond, Aida Begić, Igor Bošnjak, Emina Čalija, Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Johanna Diehl, Martin Edelmann, Ajla Eljšani-Arnautlija, Irmgard Maria Fellner, Sanel Gluhović, Snežana Gvozdenac, Petrit Halilaj, Nicola Halschke, Elma Hašimbegović, Michael Heimann, Elma Hodžić, Srđa Hrisafović, Damir Imamović, Janine Jembere, Amar Karapuš, Simone Kinateder, Merima Ključo, Clea Laade, Florian Lüdde, Angela Loschke, Ljiljana Maletin Vojvodić, Andrijana Mandić, Daniel Marzona, Tanja Milewsky, Jelena Milušić, Florian Model, Jeanette Mohr, Handina Murandu, Henrike Naumann, Stan de Natris, Christoph Perl, Stefanie Peter, Elvir Porić, Sebastian Probst-Lübeck, Amila Ramović, Manuel Reinartz, Serena Rota, Christin Rothe, Natalia Sartori, Oliver Schöllhuber, Martin Schuhmacher, Jens Schüring, Hendrik Schwantes, Selma Selman, Sunčica Šido, Monika Simm, Emilija Škarnulytė, Slavs and Tatars, Nora Turato, Adnan Softić, Darko Šobot, Almir Suruntić, Bojan Stojčić, Hana Stojić, Carsten Tabel, Clarissa Tempestini, Wilma Tolksdorf, Nevena Valcheva, Lara Wehrs, André Werner, Laura Wünsche