Lana Čmajčanin

Lana Čmajčanin befasst sich mit geopolitischer Kartierung, politischen Kontexten und dem weiblichen Körper. In ihren multimedialen Installationen, Objekten und Videoarbeiten erforscht sie zudem strukturelle Gewalt, Erinnerungspolitik, Praktiken nationalistischer Politik und den neoliberalen Umgang mit Traumata.

Lana Čmajčanin (geboren 1983 in Sarajevo/BA) schloss 2007 ihr Masterstudium an der Kunstakademie Sarajevo ab und ist derzeit Doktorandin an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In ihrer Arbeit verweist Čmajčanin auf bestimmte Orte und setzt sich mit geopolitischer Kartierung, politischen Zusammenhängen und nicht zuletzt mit der Rolle der Frau und dem weiblichen Körper auseinander. Zudem erforscht sie die Wirkung politischer und sozialer Machtstrukturen und Kontrollmechanismen und hinterfragt dabei Aspekte wie Verantwortung und Manipulation. Geopolitische und strukturelle Gewalt werden von ihr ebenso analysiert wie Erinnerungspolitik, die Methoden nationalistischer Politik und der neoliberale Umgang mit Traumata. Čmajčanin lebt und arbeitet in Sarajevo/BA und Wien/AT.

Čmajčanins Arbeiten wurden unter anderem an folgenden Orten ausgestellt: Museum of Modern Art, Ljubljana/SI (2019); 58. Biennale Venedig, Venedig/IT (2019); Museum of Modern and Contemporary Art, Rijeka/HR (2019); NGBK – Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin/DE (2019); Autostrada Biennale, Prizren/XK (2019); Zhejiang Art Museum, Hangzhou/CN (2017); Guangdong Museum of Art, Guangzhou/CN (2017); Pera Museum, Istanbul/TR (2016); Kunstraum Niederösterreich, Wien/AT (2016); Good Children Gallery, New Orleans/US (2016); Stedelijk Museum, Amsterdam/NL (2015); Garage Museum of Contemporary Art, Moskau/RU (2015); IV. Internationale Biennale für junge Kunst, Moskau/RU (2014); Galerie du Jour agnès b, Paris/FR (2014).

Nachfolgende Arbeit der Künstlerin wird in der Ausstellung EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES gezeigt:

BALKANGREUEL – BALKAN CRUELTY, Installation, Druck auf Textiltapete, Größe variabel, Wien/AT, 2019.
© Lana Čmajčanin

Lana Čmajčanins Wandtapeten-Installation BALKANGREUEL – BALKAN CRUELTY kombiniert das Design der Wiener Variante des Toile-de-Jouy mit Motiven aus dem grafischen Portfolio Balkangreuel, das 1909 – in engem Zusammenhang mit der bosnischen Annexion durch Österreich-Ungarn – von dem österreichischen Schriftsteller und Illustrator Gottfried Sieben veröffentlicht wurde. Zu sehen sind Szenen, in denen Soldaten des Balkans barbarisch anmutende Handlungen ausführen, unter anderem brutale Übergriffe auf Frauen. Siebens Veröffentlichung untermauerte die stereotype Vorstellung des „wilden und barbarischen“ Balkans und die damit einhergehenden Vorurteile. Mit der Vermischung von endemischen Blumenmotiven des Balkans, luxuriösen Ornamenten und Gewaltdarstellungen visualisiert Čmajčanin die Bildung von Vorurteilen. Sie offenbart damit die Mechanismen einer vermeintlich zivilisierten Selbstdarstellung und Abgrenzung von der Andersartigkeit der Bevölkerung des Balkans. Die Wirkung politischer und sozialer Machtstrukturen sowie Aspekte der Kontrolle und Manipulation werden offensichtlich.

Diese Arbeit ist Teil der ifa-Kunstkollektion

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Werke

  • BALKANGREUEL – BALKAN CRUELTY
  • BALKANGRUEL - BALKAN CRUELTY, Sarajevo 2021.

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