TIFLIS
Georgien
18.05.2024-21.07.2024
EVROVIZION.CROSSING TBILISI
EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES ist eine Ausstellung des ifa - Institut für Auslandsbeziehungen, und wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Georgien und und dem Tbilisi Photography & Multimedia Museum (TPMM) in Tiflis präsentiert.
Nach Präsentationen im Geschichtsmuseum von Bosnien und Herzegowina, im Museum für zeitgenössische Kunst der Vojvodina in Serbien, im Goethe-Institut Athen in Griechenland und im NiMAC in Zypern wird die Ausstellung im Tbilisi Photography & Multimedia Museum (TPMM) in Tiflis gezeigt. Das Projekt wurde um ein neues Kunstwerk des georgischen Künstler Nika Kutateladze erweitert – kuratiert von Ana Gabelaia. Auch eine weitere lokale Kontextualisierung der Ausstellung ist geplant: Adnan Softić und Johanna Diehl werden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen neue Werke entwickeln.
Bei der Eröffnung werden die Künstler:innen Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Henrike Naumann, Adnan Softić und Nika Kutateladze anwesend sein und stehen gemeinsam mit der Ausstellungskuratorin Sanja Kojić Mladenov und der lokalen Kuratorin Ana Gabelaia für eine Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung. Am Sonntag, 19. Mai 2024, findet außerdem eine Führung mit den Künstler:innen und Kuratorinnen statt.
Nona Markaryan und Mari Kalabegashvili, Stipendiaten des internationalen Residenzprogramms des Künstlerkollektivs Slavs and Tatars, werden gemeinsam die Pickle Bar-Performance in Tiflis kuratieren. Sowohl das Residency-Mentoring-Programm als auch die Pickle Bar-Installation des Künstlerkollektivs sind Teil des EVROVIZION-Projekts. Die Integration der Pickle Bar-Installation in die Ausstellung schafft einen offenen Raum für lokale Dialoge. Im Vorfeld der Ausstellungseröffnungen in den jeweiligen Ländern werden junge lokale Kulturschaffende (Künstler:innen, Kurator:innen und/oder Wissenschaftler:innen) ausgewählt, um am Mentoren-Programm der Pickle Bar in Berlin teilzunehmen. Während eines Zeitraums von zwei Monaten haben die Stipendiat:innen die Gelegenheit, ihre Projekte in den Studios des Künstlerkollektives zu entwickeln, die im Anschluss eventuell im Rahmen von EVROVIZION vorgestellt werden. Slavs and Tatars und das ifa haben die junge georgische Kuratorin und Forscherin Nona Markaryan und die Künstlerin Mari Kalabegashvili als Stipendiatinnen des Pickle Bar Residency Mentorship Program 2023-2024 ausgewählt.
Im Anschluss an die Ausstellung in Tiflis erscheint eine neue Ausgabe des EVROVIZION-Magazins, die das „Archiv der Reise“ bereichert. Die von Ana Gabelaia redaktionell betreute Ausgabe EVROVIZION. CROSSING TBILISI wird Einblicke in das stetig wachsende Projekt während seiner Station in Tiflis und seinen Einfluss auf die kulturelle Identität der Stadt geben.
Zwischen Orient und Okzident
Tiflis (Tbilissi, თბილისი, Тбилиси, Τιφλίδα, تفلیس) ist die fünfte Station des Projektes und die Hauptstadt Georgiens. Aufgrund der geografischen Lage Georgiens – zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, zwischen Asien und Europa, zwischen Orient und Okzident – wurde Tiflis im Verlauf der Geschichte immer wieder zum Spielball der Großmächte.
Tiflis wurde über die Jahrhunderte hinweg von Persern, Osmanen und Russen erobert und in das jeweilige Herrschaftssystem eingebunden. Prägend waren hier insbesondere die Eingliederung in das Russische Kaiserreich von 1801 bis 1918, die folgende kurze Unabhängigkeit, der Einmarsch der Roten Armee 1921 und die daraus resultierende sowjetische Annexion bis zur Unabhängigkeit Georgiens 1991. Infolge des Kaukasuskriegs 2008 und des militärischen Konflikts mit Russland wurden die völkerrechtlich zu Georgien gehörenden Regionen Abchasien und Südossetien De-facto- Regime, die eng mit Russland verbunden sind. Der Großteil des Landes und insbesondere die Bevölkerung in Tiflis strebt hingegen einen Beitritt in die Europäische Union an.
Tiflis ist zudem das kulturelle Zentrum Georgiens mit einer Vielzahl von Museen, Hochschulen, Kinos und Theatern. Die Vermischung verschiedener kultureller Einflüsse zeigt sich vor allem an der Stadtarchitektur, der Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Straßen- und Gebäudestruktur sowie den Sakralbauten unterschiedlicher Religionen.
Die Georgier haben eine eigene kaukasische Sprache mit 33 kunstvoll geschwungenen Buchstaben, die bis ins dritte Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden kann. Die Buchstaben sind weder mit dem lateinischen noch mit dem kyrillischen Alphabet verwandt. Dank der Sprache hat das Land trotz der zahlreichen Besatzungen seine Identität bewahrt.
Stationen des Projektes:
Sarajevo (Bosnien und Herzegowina, 2021), Novi Sad (Serbien, 2021–22), Athen (Griechenland, 2023), Nikosia (Zypern, 2023–24), Tiflis (Georgien, 2024), Chișinău (Moldawien, 2025), Varna (Bulgarien, 2025), Brüssel (Belgien, 2026), Krakau (Polen, 2027), Vilnius (Republik Litauen, 2027), Berlin (Deutschland, 2028).
Künstler:innen, die am Projekt EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES teilnehmen:
Nevin Aladağ, Igor Bošnjak, Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Johanna Diehl, Petrit Halilaj, Ivana Ivković, Janine Jembere, Nurtane Karagil, Nika Kutateladze, Vladimir Miladinović, Henrike Naumann, Selma Selman, Emilija Škarnulytė, Slavs and Tatars, Adnan Softić, Riakos Theocharous, Maria Tsagkari
Künstler:innen, die an der Ausstellung in Tiflis teilnehmen:
Nevin Aladağ, Igor Bošnjak, Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Johanna Diehl, Petrit Halilaj, Ivana Ivković, Janine Jembere Nika Kutateladze, Vladimir Miladinović, Henrike Naumann, Selma Selman, Slavs and Tatars, Adnan Softić, Kyriakos Theocharous.
Kuratorinnen:
Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov
Lokale Kuratorin:
Ana Gabelaia
Lokale Ko-Redakteurin des Magazins EVROVIZION.CROSSING TBILISI:
Ana Gabelaia
Stipendiat:innen der Pickle Bar Residency:
Nona Markaryan, Mari Kalabegashvili
Veranstaltungsort:
Tiflis Fotografie- und Multimediamuseum (TPMM)
Stamba D Block, 14, M. Kostava St. Tiflis 0108, Georgien
Öffnungszeiten:
Montag–Samstag: 12:00–19:00 Uhr
Samstag–Sonntag: 14:00–20:00 Uhr
Projektseite:
https://evrovizion.ifa.de/en
Für mehr Informationen:
https://tpmm.ge/en/