TIFLIS
Georgien
17.05.2024-21.07.2024

Blick auf die Stadt © Wikimedia Commons

Zwischen Orient und Okzident
Tiflis (Tbilissi, თბილისი, Тбилиси, Τιφλίδα, تفلیس) ist die sechste Station des Projektes und die Hauptstadt Georgiens. Aufgrund der geografischen Lage Georgiens – zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, zwischen Asien und Europa, zwischen Orient und Okzident – wurde Tiflis im Verlauf der Geschichte immer wieder zum Spielball der Großmächte.

Tiflis wurde über die Jahrhunderte hinweg von Persern, Osmanen und Russen erobert und in das jeweilige Herrschaftssystem eingebunden. Prägend waren hier insbesondere die Eingliederung in das Russische Kaiserreich von 1801 bis 1918, die folgende kurze Unabhängigkeit, der Einmarsch der Roten Armee 1921 und die daraus resultierende sowjetische Annexion bis zur Unabhängigkeit Georgiens 1991. Infolge des Kaukasuskriegs 2008 und des militärischen Konflikts mit Russland wurden die völkerrechtlich zu Georgien gehörenden Regionen Abchasien und Südossetien De-facto- Regime, die eng mit Russland verbunden sind. Der Großteil des Landes und insbesondere die Bevölkerung in Tiflis strebt hingegen einen Beitritt in die Europäische Union an.

Tiflis ist zudem das kulturelle Zentrum Georgiens mit einer Vielzahl von Museen, Hochschulen, Kinos und Theatern. Die Vermischung verschiedener kultureller Einflüsse zeigt sich vor allem an der Stadtarchitektur, der Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Straßen- und Gebäudestruktur sowie den Sakralbauten unterschiedlicher Religionen.

Die Georgier haben eine eigene kaukasische Sprache mit 33 kunstvoll geschwungenen Buchstaben, die bis ins dritte Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden kann. Die Buchstaben sind weder mit dem lateinischen noch mit dem kyrillischen Alphabet verwandt. Dank der Sprache hat das Land trotz der zahlreichen Besatzungen seine Identität bewahrt.

Blick auf die Stadt © Wikimedia Commons

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