NIKOSIA
Zypern
11.11.2023 - 10.02.2024

An der Grünen Linie, Nikosia © Wikimedia Commons

EVROVIZION.CROSSING NICOSIA

EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES ist eine Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), und wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Zypern und NiMAC [Nicosia Municipal Arts Centre, Associated with the Pierides Foundation] in Nikosia präsentiert.

NiMAC
19 Palias Ilektrikis
1016 Nikosia
Zypern
https://nimac.org.cy/evrovizion-crossing-stories-and-spaces/

FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG UND ERÖFFNUNG

Sa, 11.11.2023
18:00 Führung
19:00 Eröffnung

Anwesende Künstler:innen: Lana Čmajčanin, Ivana Ivković, Adnan Softić, Maria Tsagkari, Kyriakos Theocharous and Nurtane Karagil

Anwesende Kuratorinnen: Maria Efstathiou, Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov and Ioli Tzanetaki

Nach ihrer Präsentation im Historischen Museum von Bosnien und Herzegowina, im Museum für zeitgenössische Kunst der Vojvodina in Serbien und dem Goethe Institut Athen in Griechenland wird die Ausstellung jetzt im NiMAC Nikosia auf Zypern gezeigt. Die Ausstellung wird hier durch zwei Arbeiten der türkisch zypriotischen Künstlerin Nurtane Karagil und dem griechisch zypriotischen Künstler Kyriakos Theocharous erweitert und von Maria Efstathiou kuratiert. Außerdem wird der Künstler Adnan Softić neue Arbeiten mit Akteur:innen vor Ort entwickeln.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 11. November werden die Künstler:innen Lana Čmajčanin, Ivana Ivković, Adnan Softić, Maria Tsagkari, Kyriakos Theocharous and Nurtane Karagil anwesend sein und für einen Austausch mit den Gästen zur Verfügung stehen. Die Kuratorinnen Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov sowie die lokale Kuratorin Maria Efstathiou führen die Besucher:innen durch die Ausstellung.

Ioulita Toumazi, die Stipendiatin des internationalen Residenzprogramms von Slavs and Tatars, wird Anfang 2024 die Performances der Pickle Bar mitkuratieren. Das Residenz-Mentoren-Programm und die Installation Pickle Bar des Künstlerkollektivs Slavs and Tatars sind Teil des Projekts EVROVIZION. Durch die Integration von Pickle Bar in die Ausstellung wird ein Raum des lokalen Austauschs geschaffen. Im Vorfeld der Ausstellungseröffnungen in den jeweiligen Ländern werden darüber hinaus junge lokale Kulturschaffende (Künstler:innen, Kurator:innen und/oder Wissenschaftler:innen) ausgewählt, um am Mentoren-Programm der Pickle Bar in Berlin teilzunehmen. Während eines Zeitraums von zwei Monaten haben die Stipendiat:innen die Gelegenheit, ihre Projekte in den Studios des Künstlerduos zu entwickeln, die im Anschluss eventuell im Rahmen von EVROVIZION vorgestellt werden. Für das Residenz-Mentoren-Programm 2023 haben Slavs and Tatars und das ifa die junge griechisch zypriotische Kuratorin und Forscherin Ioulita Toumazi ausgewählt.

Weitere Veranstaltungen und Führungen werden in Kürze veröffentlicht.

Im Anschluss an die Nikosia Ausstellung wird eine neue Ausgabe des Magazins von EVROVIZION erscheinen und das „Archiv der Reise“ bereichern. Die von Evagoras Vanezis redaktionell betreute Ausgabe EVROVIZION. CROSSING NICOSIA wird Einblicke in das stetig wachsende Projekt während seiner Station in Nikosia und seinen Einfluss auf die kulturelle Identität der Stadt geben.

Europas letzte geteilte Hauptstadt
Nikosia (Λευκωσία, Lefkosía, Lefkoşa, Λήδρα, Lēdra), die vierte Gastgeberstadt des EVROVIZION-Projekts, ist die Hauptstadt der Republik Zypern und die letzte geteilte Stadt Europas. Die reiche und turbulente Geschichte einer Stadt, die stets zwischen dem Nahen Osten und Europa hin-und herwechselte, hat bis heute ihre Spuren in der Architektur Nikosias hinterlassen. Die Gebäude der Stadt sind Geschichtenerzähler, die von einer weit zurückliegenden Vergangenheit bis hin zur jüngsten Geschichte berichten.

Aufgrund der Konflikte zwischen den beiden größten Bevölkerungsgruppen, den griechischen und den türkischen Zyprioten, wurde Nikosia schon 1963 durch die "Green Line" (Grüne Linie) geteilt – eine Demarkationslinie vergleichbar mit der Berliner Mauer. Häuser und Gebäude entlang der Linie wurden daraufhin verlassen. Seit einem Putsch und einer Invasion im Jahr 1974 teilt eine Pufferzone, die einmal quer durch die Mitte der Insel verläuft, Zypern in zwei Teile. Die türkisch-zypriotische Bevölkerung wurde in den nördlichen Teil und die griechisch-zypriotische Bevölkerung in den südlichen Teil der Insel vertrieben. Die Pufferzone, ein hermetisch abgeschlossener Landstrich, machte den Kontakt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen auf Zypern lange unmöglich – bis 2003 der erste Checkpoint in Nikosia geöffnet wurde. Es folgten Öffnungen weiterer Checkpoints, die wegen der Covid-19-Pandemie jedoch alle vorübergehend geschlossen wurden. Beide Gruppen wurden ein weiteres Mal voneinander getrennt.

Ein herausragendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen ist der "Nicosia Master Plan", der 1977 ins Leben gerufen wurde. Mit Unterstützung des United Nations Development Programme (UNDP) wurde der Plan für ein gemeinsames Abwassersystem entwickelt und umgesetzt. Damit war der Plan die erste echte und erfolgreiche Zusammenarbeit beider Teile, mit dem Ziel, die Stadt Nikosia als ein Ganzes weiterzuentwickeln.

Am 1. Mai 2004 wurde Zypern ein vollständiges Mitglied der Europäischen Union. Obwohl Zypern ein geteiltes Land ist, ist die gesamte Insel EU-Territorium. Dadurch ist es möglich, dass durch die EU geförderte Projekte auf beiden Seiten der Trennlinie durchgeführt werden können. Die de facto Regierung des nördlichen Teils der Insel wird trotzdem weiterhin international nicht anerkannt.

An der Grünen Linie, Nikosia © Wikimedia Commons

AUSSTELLUNG
ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Verantwortung
Ellen Strittmatter
Organisation and Realisierung:
Clea Laade, Sabina Klemm

PRÄSENTATION IN NIKOSIA

Goethe-Institut Zypern
Verantwortung:
Dr. Gabriele Gauler
Projektkoordination:
Natalie Stylianou

NiMAC
Verantwortung:
Maria Efstathiou
Projektkoordination:
Marika Ioannou

Kuratorinnen
Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov
Lokale Kuratorin
Maria Efstathiou
Lokaler co-Editor des Magazins EVROVIZION.CROSSING NICOSIA
Evagoras Vanezis
Stipendiatin des Pickle Bar Residenzprogramms, Lokale Ko-Kuratorin der Pickle Bar Performance
Ioulita Toumazi
Lokale Künstler:innen Pickle Bar performance:
To be announced
An der Ausstellung in Nikosia beteiligte Künstler:innen:
Nevin Aladağ, Igor Bošnjak, Vajiko Chachkhiani, Lana Čmajčanin, Johanna Diehl, Petrit Halilaj, Ivana Ivković, Janine Jembere, Nurtane Karagil, Vladimir Miladinović, Henrike Naumann, Selma Selman, Emilija Škarnulytė, Slavs and Tatars, Adnan Softić, Kyriakos Theocharous, Maria Tsagkari
Technikteam ifa:
Martin Edelmann, Manuel Reinartz, Carsten Tabel
Technikteam NiMAC:
Charalambos Charalambous, Christakis Christodoulou, Eraklis Constantinou, Filios Filokyprou, Michalis Nicolaou

Texte:
Maria Efstathiou, Sabina Klemm, Sanja Kojić Mladenov, Clea Laade, Natalie Stylianou
Proofreading:
Nathan Bailey, Greg Bond, Jeanette Mohr, Natalie Stylianou
Video-Untertitel:
Simone Kinateder, André Werner
Grafikdesign:
Heimann + Schwantes, Berlin
heimannundschwantes.de

Ausstellungsort:
NiMAC
19 Palias Ilektrikis
1016 Nikosia
Zypern

Ausstellungsdauer
Sa, 11.11.2023–Sa, 10.02.2024

Eröffnungszeiten:
Di–Sa: 10:00–21:00
Geschlossen: sonntags und montags
Feiertage: 24.–26.12.2023, 31.12.2023, 01.01.2024, 06.01.2024

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