KISCHINAU
Republik Moldau
Herbst 2024

Stadttor (Porțile Chișinăului), Kischinau, 2006. © Wikimedia Commons

Das Land der Kinder
Kischinau (Chișinău, Кишинэу, Kischinjow, Кишинёв, Kişinöv, קעשענעװ), die siebte Station des Projektes EVROVIZION, ist die Hauptstadt der Republik Moldau –umgangssprachlich auch Moldawien genannt – und ehemalige Hauptstadt der historischen Landschaft Bessarabien. In dem 2015 erschienenen Roman Der erste Horizont meines Lebens beschreibt die gebürtige Moldawierin Liliana Corobca ihre Heimat als Land der Kinder, da aufgrund hoher Migrationsströmungen ein großer Teil der Bevölkerung im Ausland arbeitet und sowohl Kinder als auch ältere Menschen zurückbleiben.

Kischinau gehörte im 16. Jahrhundert zum Osmanischen Reich und wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts Teil des Russischen Reichs. Insbesondere die wechselnde Zugehörigkeit zu Rumänien und der Sowjetunion im 20. Jahrhundert ist bis heute prägend. Sowohl Kischinau als auch die Republik Moldau war und ist immer wieder Schauplatz ethnischer Konflikte wie des Judenpogroms um 1900, der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg, der Abspaltung einer russischen und ukrainischen Bevölkerungsgruppe durch das De-facto-Regime Transnistrien im Osten sowie der Abspaltung einer turksprachigen Volksgruppe durch die Errichtung des autonomen Gebietes Gagausien im Südwesten des Landes. Vielfältige ethnische Einflüsse kennzeichnen jedoch nach wie vor das architektonische Stadtbild und das kulturelle, soziale und religiöse Leben in Kischinau.

Stadttor (Porțile Chișinăului), Kischinau, 2006. © Wikimedia Commons

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