VKS (Vokalno-kustoski sindrom)
Kollektiv aus Serbien und Teil des Pickle Bar Programmes in Novi Sad
EVROVIZION.CROSSING NOVI SAD
FINISSAGE 26.02.2022
PICKLE BAR PERFORMANCE
There is no such thing as a free lunch by VKS (Vokalno-kustoski sindrom)
Curated by Teodora Jeremić
VKS (Vokalno-kustoski sindrom) ist eine postkuratorische Formation, die aus Senka Latinović und Vladimir Bjeličić besteht. Ihr liegt eine Strategie der aktiven Kritik zugrunde und sie ist bemüht, kuratorische Praxen zu überdenken und diese betrachtet durch das Prisma von Klasse und Gender sowie ethischer und ästhetischer Prinzipien im Rahmen des lokalen sowie globalen Kontexts zu betrachten. Unter Einsatz der performativen Methoden der Appropriation, der Manipulation und des Humors versucht das Duo, verschiedene Formen des gesellschaftlichen Verhaltens zu präsentieren, die sich im ständigen Wandel befinden und die Absurdität des Alltagslebens ausdrücken.
Ihre Performance There is no such thing as a free lunch wird im Rahmen der Installation Pickle Bar des Künstlerkollektivs Slavs and Tatars, das ein Teil des Projektes EVROVIZION ist, in Novi Sad realisiert. VKS wird in eigener Manier, in Form eines performativen kulinarischen Tutorials und in Anlehnung an den Fermentierungsprozess, auf die Wiederholbarkeit, Banalität und den humoristisch-bizarren Charakter bürokratischer Herausforderung und des Alltags in Regionen anspielen, die sich im Zustand der permanenten Transformation befinden. VKS lädt mit folgenden Worten zu diesem Ereignis/Veranstaltung ein: „Wir werden Ihre Wünsche integrieren, Denkprozesse implementieren, neue Cluster eröffnen und die wichtigsten Kapitel aus Ihrem Unterbewusstsein ankurbeln. Wir werden die Prinzipien der Säuerung und der ph-Neutralisierung einander entgegensetzen, um zu der für uns besten Lösung zu gelangen. Wo fühlen Sie sich besser - in einem Gurkenglas oder im frischen Weißkohlsalat? Lassen Sie uns dies gemeinsam entdecken!“
Im Rahmen der Ausstellung wird neben Pickle Bar auch das Residenzprogramm des Kollektivs realisiert. Beide Initiativen bieten eine Plattform der Kommunikation für die breite Öffentlichkeit, die über den institutionellen Rahmen der zeitgenössischen Kunst hinausgeht. Die Studios des Residenzprogramms und Pickle Bar sind im multikulturellen Berliner Viertel Moabit entstanden und spiegeln die Vielfalt und Heterogenität des Stadtteils wider. Durch die Integration von Pickle Bar in das Projekt EVROVIZION wird an jeder Station der Tourneeausstellung ein Raum des lokalen Austausches geschaffen. Für die Künstlerresidenz in Berlin werden darüber hinaus junge lokale Kulturschaffende im Vorfeld der Ausstellungseröffnungen in den jeweiligen Ländern ausgewählt. Während eines Zeitraumes von zwei Monaten haben diese die Möglichkeit, Projekte zu entwickeln, die im Rahmen von EVROVIZION präsentiert werden. Aus Serbien haben Slavs and Tatars und ifa die junge Belgrader Kuratorin und Kunsthistorikerin Teodora Jeremić ausgewählt.
Teodora Jeremić hat während ihres zweimonatigen Aufenthalts in Berlin im Zeitraum November-Dezember 2021 die Performance LESSONS FROM THE YEAST: LEARNING FROM BREAD kuratiert. Sie ist zugleich Ko-Kuratorin des performativen Ereignisses There is no such thing as a free lunch in Novi Sad. Obwohl sie sich mit verschiedenen Themen beschäftigt, die sie im gegebenen Moment für wichtig hält, beruht ihre kuratorische Praxis meistens auf Erkundungen im Querschnitt dekolonialer Praxis, feministischen Widerstands und ökologischer Ideen. Sie interessiert sich für Machtverhältnisse entlang der Achsen von Geschlecht, Rasse und Geografie, und sie selbst kommt aus einem Grenzgebiet, aus „dem anderen“ Europa, in dem der Balkanmythos auf postjugoslawische Traumata und Nostalgie sowie Träume über die EU trifft.