Petrit Halilaj

Petrit Halilajs Arbeit ist eng mit der Geschichte seiner Heimat, dem Kosovo, und den politischen und kulturellen Spannungen in der Region verbunden. Seine Installationen reflektieren persönliche Erfahrungen, kollektive Erinnerung und intime Prozesse.

Petrit Halilaj (geboren 1986 in Kostërrc/XK) studierte von 2006 bis 2009 an der Kunstakademie Mailand. Seine Arbeit ist eng mit der jüngsten Geschichte seiner Heimat und den politischen und kulturellen Spannungen in der Region verbunden. Halilajs Projekte befassen sich mit kollektiver Erinnerung, spiegeln häufig persönliche Erfahrungen wider und sind oft das Ergebnis einer intimen Auseinandersetzung und gemeinsamer Momente mit einem geliebten Menschen. Sein einzigartiger, manchmal respektloser und spielerischer Blick auf die Realität stößt Denkprozesse über Erinnerung, Freiheit, kulturelle Identität und die vielen Überraschungen des Lebens an. Für das Universitätsjahr 2019/2020 ist Halilaj Professor an der Pariser École Nationale Supérieure des Beaux Arts. Halilaj lebt und arbeitet in Deutschland, im Kosovo und in Italien.

Halilajs Arbeiten wurden/werden unter anderem an folgenden Orten ausgestellt: Tate St. Ives, St. Ives/UK (für 2021 geplant); Palacio de Cristal, Museo Reina Sofia, Madrid/ES (2020); Fondazione Merz, Turin/IT (2018); Hammer Museum, Los Angeles/US (2018); Zentrum Paul Klee, Bern/CH (2018); New Museum, New York/US (2017); 57. Biennale Venedig, Venedig/IT (2017); Pirelli HangarBicocca, Mailand/IT (2016); Kölnischer Kunstverein, Köln/DE (2015); Bundeskunsthalle, Bonn/DE (2015); 55. Biennale Venedig, Venedig/IT (2013).

Nachfolgende Arbeit des Künstlers wird in der Ausstellung EVROVIZION.CROSSING STORIES AND SPACES gezeigt:

Poisoned by Men (Felis silvestris), (Poisoned by men in need of some love), Eisen, Kuhkot, Boden, Kleber, Messing, Katze: 24 cm × 56 cm × 14 cm, je Würfel: 30 cm × 30 cm × 30 cm, STADT/LAND, 2013/2019.
© Petrit Halilaj

Halilajs Arbeit ist eng mit der Geschichte seiner Heimat, dem Kosovo, und den politischen und kulturellen Spannungen in der Region verbunden. Seine Installationen reflektieren persönliche Erfahrungen, kollektive Erinnerung und intime Prozesse. Sein Werk Poisoned by Men (Felis silvestris) gehört zu der Serie Poisoned by men in need of some love, die zwischen 2013 und 2019 entstanden ist. Die Installation beinhaltet die Skulptur einer Katze – geformt aus Tierexkrementen und Erde aus dem Kosovo – sowie drei offene Messingwürfel. Ausgangspunkt der Serie ist Halilajs Wiederentdeckung der Tiersammlung des ehemaligen Naturhistorischen Museums in Pristina, Kosovo. Das 1951 gegründete Museum wurde 2011 geschlossen. An seiner Stelle entstand das Ethnologische Museum Kosovo. Zugunsten einer eher nationalistischen Präsentation ethnologischer Geschichte wurde die Tiersammlung entfernt, hinter verschlossenen Türen in einem Lagerraum im Keller verstaut und sich selbst überlassen.
Das von ihm heimlich gedrehte Video July 14th dokumentiert die Dialoge, die Öffnung des Lagers und die Wiederentdeckung der Sammlung. Für die Serie Poisoned by men in need of some love schuf der Künstler Tierskulpturen in Form von Kopien der wiederentdeckten präparierten Tiere. Das versteckte und vergessene kulturelle Erbe wird somit wieder sichtbar.

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Werke

  • Poisoned by Men (Felis silvestris)
  • Poisoned by Men (Felis silvestris)

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