Nevena Valcheva

Nevena Valcheva (geb. 1989 in Varna/BG) ist Architektin und urbane Forscherin. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich mit Fragen der räumlichen Transformation, partizipativen Stadtgestaltung und nachhaltiger Revitalisierung. Ihr Fokus liegt auf temporären Interventionen, kulturellem Erbe und adaptiver Nutzung – als Werkzeuge, um urbane Räume neu zu denken.

Valcheva studierte Architektur an der UACEG in Sofia (Master 2014) und entwickelt seither ortsspezifische Projekte an der Schnittstelle von Stadtanalyse, künstlerischer Praxis und strategischer Planung. Seit 2017 initiiert sie gemeinsam mit interdisziplinären Teams Interventionen im öffentlichen Raum, die Wahrnehmung verschieben, soziale Interaktion fördern und kollektive Teilhabe aktivieren – insbesondere im historischen Zentrum von Varna.

Ihre Arbeit verbindet Feldforschung mit gestalterischen Konzepten für nachhaltige Stadträume. Sie war u. a. an Projekten zu Fußgängerfreundlichkeit, Mobilität, immateriellem Kulturerbe und experimenteller Stadtplanung beteiligt – etwa mit dem Modell Re-animatori, das künstlerische Interventionen in langfristige Resilienzstrategien einbettet.

2023 war Valcheva als Nachwuchsforscherin an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Sofia tätig. Dort führte sie eine Studie zu öffentlichen Kunstwahrnehmungen in Varna durch. In ihrer theoretischen Arbeit beschäftigt sie sich mit dem kulturellen Wert von Verfall. Ihre Publikation In Search of the Decay Value of Architecture untersucht das Potenzial architektonischer Fragmente und materieller Erosion für den kreativen Umgang mit Leerstand und Ruinen.

Valchevas Praxis bewegt sich zwischen Architektur, visueller Kunst und Sozialforschung. Sie entwickelt hybride Modelle für urbane Nachhaltigkeit und kollektives Gestalten.